Lebensmittel werden regelmäßig von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder für Veranstaltungen wie Konferenzen eingekauft. Die Auswirkungen in der industriellen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion sind je nach Produktgruppe unterschiedlich stark: Fleisch und tierische Erzeugnisse führen z.B. nachweislich zu den größten Umweltbelastungen (Europäische Kommission). Auch die Arbeitsbedingungen von Kleinbauern und Arbeitern in den Anbau- und Erzeugungsländern sind oft schlecht.
Erfahren Sie mehr über die sozialen und ökologischen Herausforderungen bei der Produktion von Lebensmitteln. Sie können den Beschaffungsprozess nutzen, um die negativen Auswirkungen durch den Produktionsprozess zu minimieren. So kann die Beschaffung von Lebensmitteln aus fairem und nachhaltigem Anbau beispielsweise die Arbeiterrechte stärken und den Einsatz von Chemikalien reduzieren. Allgemeine Hinweise zum Einkaufprozess finden Sie hier.
Klicken Sie auf einzelne Schritte in der Infografik links, um mehr über die ökologischen und sozialen Herausforderungen bei der Beschaffung von Lebensmitteln zu erfahren.
Sowohl beim Anbau als auch bei der Erzeugung von Grundprodukten für den Lebensmittelsektor entstehen ökologische und soziale Herausforderungen. Insbesondere bei großen Betrieben können Umweltverschmutzungen zudem massive negative Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen (Wasser, Land) umliegender Gemeinden haben. Beispiele für Herausforderungen können sein:
Ökologische Herausforderungen
Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln, die Wasser, Luft, Boden und Lebensmittel kontaminieren können
hoher Wasser- und Energieverbrauch beispielsweise für die Herstellung von synthetischem Dünger
Bodendegradation z.B. durch Versalzung der Böden
Entwaldung zur landwirtschaftlichen Nutzung von Flächen: Dies führt zu Bodenerosion und einem Verlust der Artenvielfalt
unangepasste landwirtschaftliche Methoden oder eine zu intensive Tierhaltung und -zucht
Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut und Futtermittel (Hierzu: Gesetz zur Regelung der Gentechnik (GenTG) sowie der Verordnung über die gute fachliche Praxis bei der Erzeugung gentechnisch veränderter Pflanzen (GenTPflEV))
Bei tierischen Erzeugnissen wird zudem oft der Tierschutz missachtet (z.B. keine artgerechte Haltung).
Soziale Herausforderungen (in den Anbaubetrieben)
gesundheitliche Beeinträchtigung von Landwirten und Plantagenarbeitenden durch falsche Handhabung von Chemikalien und Kontakt mit Pestiziden, sowie unzureichende Sicherheitsmaßnahmen für Arbeitende (z.B. Unfälle durch fehlende Schutzkleidung)
geringe Löhne und Unterbezahlung
lange Arbeitszeiten
Kinder- und Zwangsarbei
Gewalt, Diskriminierung und Belästigung
schlechte sanitäre Anlagen, insbes. für Saison- und Wanderarbeiter
Während der Verarbeitung von Grundprodukten zu Lebensmitteln können u.a. folgende ökologische und soziale Herausforderungen entstehen:
Ökologische Herausforderungen
Soziale Herausforderungen
Beim Verzehr von Lebensmitteln gibt es ökologische Herausforderungen, wie beispielsweise den unnötigen Ressourcenverbrauch durch verschwenderischen Umgang. Außerdem ist die Lebensmittelverschwendung unter sozialen Gesichtspunkten hinsichtlich der weltweiten Mangel- und Unterernährung nicht verantwortbar. Weitere soziale Herausforderungen entstehen oftmals durch wenig Variation im Speiseangebot und der damit verbundenen Auswahl, was durch eine falsche bzw. schlechte Ernährung wiederum zu gesundheitlich Beeinträchtigungen führen kann.
Ökologische Herausforderungen bei der Entsorgung von Lebensmitteln entstehen, wenn diese nicht kompostiert und Verpackungen nicht recycelt, sondern anderweitig entsorgt werden. Die Folgen sind Emissionen und Kontaminationen bei der Müllverbrennung und Deponierung.
Kiwis aus Neuseeland, Tomaten aus den Niederlanden, Weintrauben aus Südafrika und Verzehr in Europa: So oder so ähnlich kann die Herkunft der Lebensmittel Ihrer Mahlzeiten aussehen. Vom Anbau der Grundprodukte bis zum Verzehr werden meist lange Transportwege zurückgelegt. Aufgrund der teilweise hohen Verderblichkeit der Waren werden oft CO2-intensivere Transportmittel wie Flugzeuge eingesetzt, um einen schnelleren Transport abzuwickeln. Hinzu kommt, dass die Produkte aufgrund ihrer schnelleren Verderblichkeit oftmals gekühlt werden müssen. Hierdurch ergibt sich ein zusätzlicher Energiebedarf, der die Umwelt belastet. Treibstoffverbrauch und Abgase sorgen für Umwelt- und Klimabelastungen, die auch für die Gesundheit der Menschen schädlich sind. Für den Transport mit schweren Nutzfahrzeugen wie LKW gilt die Abgasnorm Euro VI, die von Beschaffern für den Transport verlangt werden sollte.
Anbau von landwirtschaftlichen Produkten sowie Erzeugung tierischer Produkte
Weiterverarbeitung der Grunderzeugnisse z.B. zu (Teil-)Fertiggerichten, Getränken etc.